Prunus spinosa
Die Schlehe wächst in Hecken, auf Böschungen und an Waldrändern, wobei sie sowohl nährstoffarme als auch nährstoffreiche Standorte besiedelt und mäßig trockene bis frische Bedingungen bevorzugt. Sie kommt mit bodensaurem und auch mit basischem Untergrund zurecht und gedeiht in begünstigten Lagen bis in Höhen von 1.400 m. Eines ist ihr jedoch wichtig: ausreichend Licht!
Schmetterlingsmagnet
Wenn die Schlehe im Erstfrühling blüht, ist es oft noch zu kalt für unsere Honigbienen. Dann übernehmen unsere heimischen Hummeln die Bestäubung und sorgen für Schlehen-Nachkommenschaft. Da die Schlehenblüte neben Pollen auch Nektar bietet, zieht sie auch viele saugende Schmetterlinge an, die sehr zeitig im Jahr unterwegs sind. Dazu zählen z.B. Tagpfauenauge, Landkärtchen, Schwalbenschwanz und Kleiner Fuchs. Insgesamt wurden über 113 Schmetterlingsarten auf Blüten und Blättern der Schlehen festgestellt. Damit stellt sie sogar die vielgelobte Schmetterlings-Pflanze Brennnessel in den Schatten!
Im Winter:
In der Vegetationsperiode:
Der Weißdorn (Crataegus monogyna) blüht erst ab Mitte Vollfrühling. Die Blätter sind gelappt und haben tiefe Einschnitte. Er hat eine hellere Rinde und später runde rote Beeren.
Die Kirschpflaume (Prunus cerasifera) ist meist unbedornt oder hat zumindest weit weniger Dornen, hat eine größere Wuchsform, die Blütenknospen sind rundlicher und die Blüten sind größer und lang gestielt.
Viele Insekten nutzen das reiche Blütenangebot, darunter Hummeln, Schmetterlinge und Käferarten. Drosselarten und verschiedene Säugetiere verspeisen gerne die Früchte und sorgen somit für die Verbreitung der Samen. Aber auch die Dornen der Schlehe haben einen Fan. Der Neuntöter, ein Singvogel mit „Zorromaske“, spießt seine Beute bei Nahrungsüberfluss gerne auf die Triebspitzen. In schlechteren Zeiten holt er sich die Insekten wieder „vom Spieß“ ab.