Faulbaum

Frangula alnus

Der Faulbaum ist ein sommergrüner Strauch, der meist nicht höher als 3 m wird. Er ist fast in ganz Europa beheimatet und meist in Niedermooren, Erlenbruchwäldern und Auwäldern zu finden, wächst aber auch auf trockenen Standorten. Seinen Namen verdankt er der Rinde, die im frischen Zustand einen leichten Fäulnisgeruch aufweist.

So erkennt man das Gehölz

Im Winter:

  • Auffällige Rinde mit weißen, strichförmigen Pusteln
  • Äste fast waagrecht abstehend
  • Endknospe flammenartig geformt und hellbraun behaart
  • Keine Dornen vorhanden

In der Vegetationsperiode:

  • Eiförmige Blätter mit auffälligen Blattnerven, die sich vor dem Blattrand bogig vereinen
  • Unscheinbare, grünlichweiße Blüten entspringen in den Blattachseln
  • Früchte anfangs grün, später rot und in der Reife schwarz-violett

Wer steht drauf?

Für manche Schmetterlingsraupen, wie jene von Zitronenfalter und Faulbaumbläuling, sind die Blätter des Faulbaums im Frühjahr und Frühsommer eine wichtige Futterpflanze. Die Blüten werden von Bienen, Wespen, Schlupfwespen, Fliegen, Käfern und Faltern (speziell vom Kleinen Eisvogel) besucht. Der Faulbaum hat ein eigenartiges Blühverhalten. Seine Hauptblütezeit ist im Vollfrühling und Frühsommer, doch vereinzelte Blüten findet man auch noch bis in den Herbst hinein. Deshalb sind an einem Strauch neben den reifenden Früchten oft auch noch junge Blüten zu finden. So freuen sich viele blütenbesuchende Insekten, weil ihnen der Faulbaum dank der Nachblüte lange Zeit als Nahrungsquelle zu Verfügung steht.

Wofür taugt das Gehölz?

Die Rinde wird als Abführmittel verwendet.

Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Faulbaum für die Herstellung von Schießpulver verwendet. Für dessen Herstellung wurde Holzkohle aus dem Holz vom Faulbaum verwendet, das diese einen sehr geringen Ascheanteil hat. Daher wird der Strauch auch Pulverholz genannt.

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