Pflanzen, Tiere und Klimawandel

Pflanzen sind empfindliche Messinstrumente der lokalen Atmosphäre. Eine Temperaturzunahme um 1 °C im Frühjahr bedingt ein um ca. 1 Woche früheres Einsetzen von Frühlingsphasen wie die Blüte der Hasel oder der Kirsche. Damit werden die Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs – in den letzten 100 Jahren im Jahresmittel weltweit um 0,2 °C bis 0,6 °C , im Alpenraum um etwa 1,2 °C - auch für einen Laien direkt erfahrbar und begreifbar.

Lange phänologische Beobachtungsreihen zeigen, dass Pflanzen durchaus auf diese gering scheinenden Veränderungen ihrer atmosphärischen Umwelt vor allem in mittleren und höheren Breiten der nördlichen Hemisphäre deutlich reagieren. In den letzten 50 Jahren verfrühte sich die Blattentfaltung und Blüte von Frühjahrsblühern um 1,4 bis 3,1 Tage pro Jahrzehnt bzw. um 1,2 bis 2,0 Tage pro Dekade in Nordamerika.

Beim Verhalten der Tiere ist der Zusammenhang bzw. die Abhängigkeit vom Wetter/Klima nicht so eindeutig bestimmbar, da hier auch verschiedene andere Aspekte eine Rolle spielen und Tiere zudem mobiler sind als Pflanzen, es lässt sich jedoch vor allem in Westeuropa ein früheres Brüten von einigen Vogelarten und ein früheres Auftauchen von Zugvögeln nachweisen.

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