Vorfrühling 2022

Die übernormalen Temperaturverhältnisse seit Beginn des Jahres haben die phänologische Entwicklung der Pflanzen vorangetrieben. Die Haselkätzchen sind verblüht und fallen bereits ab, die Schneeglöckchen befinden sich in Vollblüte. Bei der Salweide beginnen sich die Staubbeutel zu entfalten und färben die Weidenkätzchen gelb. Damit liegt die Phänologie heuer etwa etwa 2 Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt, aber durchaus im Bereich dessen, was wir während der letzten Jahre erlebt haben. Der frühe Vegetationsbeginn ist mit einem gewissen Spätfrostrisiko für landwirtschaftliche Kulturen verbunden. So sind im Wiener Raum die Blütenknospen der Marillenbäume bereits rot gefärbt, wodurch die fortschreitende Frostenthärtung sichtbar wird.

Wenn bei Ihnen die Buschwindröschen und vielleicht auch schon die Forsythie blühen, dann sind Sie sogar schon im Erstfrühling. Im Osten Österreichs wurden schon die ersten Beobachtungen gemeldet.

Bei den Beobachtungen wie immer darauf achten, dass die Blüten wirklich geöffnet sind und auch Blütenstaub abgeben. Bienen und andere Insekten sind dafür gute Anzeiger, nur nicht bei der Forsythie, deren Blüten sind ohne Nektar. Das Schneeglöckchen schließt bei schlechtem Wetter die Kronblätter wieder, deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu den Pflanzen zu schauen, damit auch wirklich der Beginn der Blüte beobachtet wird.

Außerdem sollte die Pflanze an keinem mikroklimatisch besonders begünstigten Ort wachsen, wir beispielsweise direkt an der Hausmauer. Wenn mehrere Pflanzen einer Art für die Beobachtung zur Verfügung stehen, sollten alle betrachtet werden, dann ist die Beobachtung am aller besten.

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