So abwechslungsreich wie die drei Monate Juni, Juli und August mit verschiedenen Kombinationen aus Hitze, Trockenheit, überdurchschnittlich viel Niederschlag und milden Temperaturen, so verlief auch die Entwicklung der Vegetation.
Im zu warmen Juni lag der Vorsprung der Natur im Bereich von etwa einer Woche. Die Fruchtreife der Süßkirsche etwa lag im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 03.06.2025 um ca. 9 Tage vor dem langjährigen Mittel 1991-2020 und 14 Tage vor dem langjährigen Mittel 1961-1990.
Der kühle und teilweise niederschlagsarme Mai sowie die anhaltende Trockenheit im Juni hatten Auswirkung auf vereinzelte Pflanzenarten. So war der Blühbeginn der Weinrebe im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 07.06.2025 um ca. 6 Tage zum langjährigen Mittel 1991-2020 zu spät, im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961-1990 im Durchschnitt.
Der schwarze Holunder, Robinie, Knäuelgras und Weinrebe sind im Juni verblüht, die erste Heuernte eingebracht, sowie die Früchte der Süßkirsche gereift. Damit ging der Frühsommer zu Ende und lag mit einer Abweichung von ‑4 Tagen im Bereich des langjährigen Mittels 1991-2020, mit rund -12 Tagen zum langjährigen Mittel 1961-1990 deutlich zu früh.
Mit der kühlen und feuchten Witterung im Juli hat sich der Vorsprung einzelner Pflanzen nicht weiter fortgesetzt.
Mit der Fruchtreife der Roten Johannisbeere und der Marille fand im phänologischen Kalender der Hochsommer sein Ende. Die Fruchtreife der Roten Johannisbeere lag im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 13.06.2025 noch um ca. 14 Tage vor dem langjährigen Mittel 1991-2020 und 25 Tage vor dem langjährigen Mittel 1961-1990. Die Fruchtreife der Marille lag dagegen im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 08.07.2025 im Bereich des langjährigen Mittels 1991-2020 und 15 Tage vor dem langjährigen Mittel 1961-1990.
Der reichliche Niederschlag im Juli hatte aber offenbar positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Fruchtreife des Schwarzen Holunders im August.
Mit dem Beginn der Fruchtreife des Schwarzen Holunders fand im phänologischen Kalender der Spätsommer sein Ende und der Frühherbst hat begonnen. Der Beginn der Fruchtreife des Holunders lag im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 05.08.2025 um ca. 5 Tage vor dem langjährigen Mittel 1991-2020 und 21 Tage vor dem langjährigen Mittel 1961-1990.
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Hinweis: Die textliche Beschreibung und die Tabellenwerte beziehen sich auf die neue Klimanormalperiode 1991-2020, sofern nicht explizit auf eine andere Klimanormalperiode hingewiesen wird.
Während der heiße und trockene Juni sowie der kühle und teilweise niederschlagsarme Mai nicht die richtigen Bedingungen für einen verfrühten Blühbeginn der Weinrebe bot, blieb die frühe Entwicklung anderer Pflanzenarten, wie die Fruchtreife der Süßkirsche und der Roten Johannisbeere, bestehen.
Der Blühbeginn der Weinrebe war im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 07.06.2025 um ca. 6 Tage zum langjährigen Mittel 1991-2020 zu spät, im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961-1990 im Durchschnitt (Abbildung 1). Die Fruchtreife der Süßkirsche lag dagegen im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 03.06.2025 um ca. 9 Tage vor dem langjährigen Mittel 1991-2020 und 14 Tage vor dem langjährigen Mittel 1961-1990 (Abbildung 2). Die Fruchtreife der Roten Johannisbeere liegt im Mittel über Österreich mit dem Einsetzen am 03.06.2025 um ca. 14 Tage vor dem langjährigen Mittel 1991-2020 und 25 Tage vor dem langjährigen Mittel 1961-1990 (Abbildung 3).
Die wichtigsten phänologischen Phasen mit Laubaustrieb, Blüte und erste Reifephasen der ersten Jahreshälfte waren damit abgeschlossen. Vom Hochsommer bis in den Früherbst stellt sich eine Zeit der relativen phänologischen Ruhe ein. Zu den wenigen Phasen, die in den Juli fallen, gehört die Reife der Marille, die heuer mit dem Einsetzen am 09.07.2025 genau den langjährigen Durchschnitt entspricht. Im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961-1990 hat die Reife der Marille um rund 15 Tage früher eingesetzt, im Flächenmittel ist die Fruchtreife um rund 13 Tage später als im letzten Jahr bzw. 2007 eingetreten (Abbildung 4).
Eine der wenigen Phasen, die in den August fallen, gehört der Beginn der Fruchtreife des Schwarzen Holunders. Mit dem Einsetzen am 05.08.2025 liegt diese etwa 5 Tage vor dem langjährigen Durchschnitt auf Platz 11 der Beobachtungsreihe seit 1926 fällt. Im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961-1990 hat der Beginn der Fruchtreife des Schwarzen Holunder um rund 21 Tage früher eingesetzt, im Flächenmittel ist die Fruchtreife um rund 13 Tage später als im letzten Jahr eingetreten (Abbildung 5).
Der phänologische Vorsprung des Blühbeginns des Schwarzen Holunders im Mai von etwa einer Woche bleibt damit auch für die Fruchtreife im August erhalten.
Phänologische Einordnung - Sommer 2025 (Stand 28.08.2025) | |||
| Abweichung zum Mittel 1961-1990 | Abweichung zum Mittel 1991-2020 | Platzierung (von früh zu spät) |
Blühbeginn Weinrebe (seit 1928) | -1 Tag | +6 Tage | 54. |
Fruchtreife Süßkirsche (seit 1929) | -14 Tage | -9 Tage | 10. |
Fruchtreife Rote Johannisbeere (seit 1929) | -25 Tage | -14 Tage | 2. |
Fruchtreife Marille (seit 1928) | -15 Tage | 0 Tage | 20. |
Fruchtreife Schwarzer Holunder (seit 1926) | -21 Tage | -5 Tage | 11. |
Weitere phänologische Erscheinungen (Stand 28.08.2025) | ||
Phase | Eintrittsdatum | Abweichung vom Mittel 1991-2020 |
Blühende Schwarzer Holunder | 08. Juni 2025 | k. a. |
Blühbeginn Winter-/Steinlinde | 10. Juni 2025 | -1 Tag |
Dauergrünland Ernte 1. Mahd | 11. Juni 2025 | +23 Tage |
Vollreife Weizen | 30. Juni 2025 | -15 Tage |
Beginn der Fruchtreife Vogelbeere | 29. Juli 2025 | -13 Tage |
Beginn der Fruchtreife Gelber Hartriegel | 7. August 2025 | k. A. |
Beginn der Fruchtreife Apfel | 16. August 2025 | k. A. |
Schwarzer Holunder, Robinie, Knäuelgras und Weinrebe sind verblüht, die erste Heuernte eingebracht, sowie die Früchte der Süßkirsche gereift. Damit ging der Frühsommer zu Ende und lag mit einer Abweichung von -4 Tagen im Bereich des langjährigen Mittels 1991-2020, mit rund -12 Tagen zum langjährigen Mittel 1961-1990 deutlich zu früh.
Mit der Fruchtreife der Roten Johannisbeere und der Marille fand im phänologischen Kalender der Hochsommer sein Ende.
Die erwartete Höchsttemperatur eines Jahres liegt auf Grundlage des langjährigen mittleren Jahresganges Ende Juli, weshalb der Hochsommer als Fixpunkt angenommen wird und sich dessen Zentrum, weder nach vorne, noch nach hinten verschiebt. Dasselbe gilt für die zu erwartende Tiefsttemperatur eines Jahres im Winter Mitte Januar. Damit sind Winter und Hochsommer astronomisch und klimatologisch fest vorgegeben.
Die ersten reifen Früchte des Schwarzen Holunders haben den Frühherbst eingeläutet und der Spätsommer ging damit zu Ende.
Für Spätsommer und Frühherbst werden keine geeigneten Phasen beobachtet, daher müssen Verschiebungen dieser Jahreszeiten im phänologischen Kalender interpoliert werden. Dies kann erst geschähen, wenn Beobachtungen für den Vollherbst zur Verfügung stehen.
Stand der phänologischen Jahreszeiten (Stand 28.08.2025) | |||
Jahreszeit | Mitte der Jahreszeit | Abweichung vom Mittel 1961-1990 | Abweichung vom Mittel 1991-2020 |
Vorfrühling | 26. Februar 2025 | -8 Tage | 0 Tage |
Erstfrühling | 1. April 2025 | -10 Tage | -4 Tage |
Vollfrühling | 16. April 2025 | -10 Tage | -3 Tage |
Frühsommer | 20. Mai 2025 | -13 Tage | -2 Tage |
Hochsommer | 20. Juli 2025 | 0 Tage | 0 Tage |