Phänorückblick Frühling 2023

Die übernormalen Temperaturverhältnisse und die phänologische Entwicklung während der Monate Februar und März 2023 sind mit denjenigen des Vorjahres  durchaus vergleichbar. Gegen Ende Februar verblühten die Haselkätzchen, die Schneeglöckchen befanden sich in Vollblüte, die Salweiden begannen, ihre gelben Staubbeutel zu öffnen, ebenso blühten Winterling, Frühlingsknotenblume, Leberblümchen, Huflattich und Kornelkirsche.

Hie und da konnte man schon eine offene Forsythienblüte gelb leuchten sehen. Ende März folgte in den tiefen Lagen der Erstfrühling als zweite der drei Frühlingsphasen dem Vorfrühling. Die ersten Meldungen zum Blühbeginn von Süßkirsche, Zwetschge, Schwarzdorn oder Schlehe und Birne wurden an die GeoSphere Austria übermittelt, ebenso zum Laubaustrieb von Holunder, Rosskastanie, Birke, Lärche. Damit lag die Phänologie heuer etwa 1 - 2 Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt (1991 – 2020), aber durchaus im Bereich dessen, was wir während der letzten Jahre erlebt haben.

Ende März setzte eine kühle Witterungsphase ein, die sich bis weit in den Mai erstreckte und auf die phänologische Entwicklung verzögernd wirkte.

Laut Pressemeldung der Österreichischen Hagelversicherung versursachte der Kaltlufteinbruch Anfang April nach ersten Schätzungen bei den heimischen Obstkulturen einen Schaden von 35 Millionen Euro.

Phänologische Phasen, die schon vor der Umstellung der Temperatur abgeschlossen waren, wie Blühbeginn der Forsythie oder Marille, zeigten noch einen Vorsprung von etwa einer Woche gegenüber dem Durchschnitt von 1991 – 2020, während die Laubaustriebsphasen im April etwa nurmehr ein durchschnittliches Eintrittsdatum aufwiesen. Forsythien und Kirschbäume blühten daher in einigen Regionen ungewöhnlich lange.

Der Beginn der Fliederblüte (22. April) und der Maitrieb der Fichte (25. April) lagen im Durchschnitt (1991 – 2020), die Rosskastanie (27. April) begann wenige Tage nach dem durchschnittlichen Eintrittsdatum zu blühen.  Der Blühbeginn der Robinie (20. Mai), des Knäuelgrases (21. Mai) und des Schwarzen Holunders (18. Mai) verspäteten sich um etwa eine Woche. Einige Getreidearten hatten das Ährenschieben hinter sich gebracht und standen in Blüte, Kirschen und Maulbeeren reiften heran.

Mit dem Monatswechsel von Mai zum Juni begann der klimatologische Sommer, während der phänologische Frühsommer in unseren Breiten mit der Gräserblüte, der Blüte des Schwarzen Holunders, der Robinie, den Pfingsrosen und Hunds-Rosen in den tiefen Regionen bereits eingesetzt hat.

 

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