Ragweed/Beifußblättriges Traubenkraut

Ambrosia artemisiifolia

Die Ambrosia (Traubenkraut genannt) ist eine einjährige, krautige Pflanze und wird bis 150 (180) cm hoch. Sie hat eine Pfahlwurzel und einen aufrechten, rot angelaufenen Stängel, der besonders im oberen Teil behaart ist. Die Pflanze ist von der Basis stark verzweigt und buschartig. Die Blätter sind kurz behaart, beidseitig grün, dreieckig bis oval im Umriss, ein- bis zweifach fiederteilig mit grob gezähnten Abschnitten. Die Art ist einhäusig (weiblichen und männlichen Blüten sind in getrennten Blütenständen, aber auf der gleichen Pflanze). Die Pflanze bildet einen ährenförmigen Blütenstand (bis zu 15 cm) und die männlichen gelb-grünen Blütenköpfe sind daran wie Trauben angeordnet. Die grünlichen weiblichen Blüten sind unterhalb der männlichen Blüte zu finden. Die Samen sind mit 5 bis 7 Dornen besetzt. Ein einzelnes Exemplar kann zwischen 3.000 und 60.000 Samen produzieren, die im Boden mehrere Jahre keimfähig bleiben können.

Standort und Verbreitung

Die Ambrosia ist eine typische Ruderal- und Segetalpflanze, sie kolonisiert schnell Brachland, gestörte Flächen, Privatgärten, Straßen- oder Bahnränder, Kiesgruben, Baustellen und landwirtschaftliche Flächen. Das ursprüngliche Areal der Ambrosia umfasst Teile der südöstlichen USA. Die Ambrosia wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vermutlich als blinder Passagier in Getreide- oder Sonnenblumensaaten aus Nordamerika eingeschleppt und breitet sich seither in Europa aus. Der Erstnachweis der Ambrosia in Österreich ist ein Herbarbeleg aus Innsbruck aus dem Jahr 1883. Die Ambrosia ist seit Jahren in steter Ausbreitung begriffen und in den warmen Lagen des pannonischen Tieflands (östl. Niederösterreich, nördl. Burgenland) längst eingebürgert. Außerhalb des pannonischen Tieflands überwiegen deutlich Vorkommen entlang des hochrangigen Straßennetzes und linearer Siedlungslinien innerhalb der Alpen.

Ausbreitung

Die Ausbreitung erfolgt in landwirtschaftlich geprägten Regionen vor allem durch kontaminierte landwirtschaftliche Geräte (Kürbispflug, Häcksler, Vollernter, Mähdrescher) So werden große Mengen von Ambrosia-Samen über teilweise große Distanzen von Feld zu Feld verschleppt. Immer wieder kommt es vor, dass es infolge von Bautätigkeiten (u.a. Straßen-und Wegebau) zu einem Neubefall in unmittelbarer der Nähe von Ackerflächen kommt. Generell gewinnt die Verbringung kontaminierten Bodens als Ausbreitungsweg stark an Bedeutung. (Ungeprüftes) Saatgut für Zwischenfrüchte, Wildäcker, Begrünungen oder Wildblumen-Ansaaten ist relativ häufig mit Ambrosia-Samen verunreinigt und ist daher eine nicht zu unterschätzende potenzielle Quelle für eine Einschleppung der Ambrosia.

Auswirkungen

Die Pollen der Ambrosia (rundlich bis ovale Form bei einer Größe von etwa 12-20 µm) führen bei empfindlichen Menschen zu heftigen allergischen Reaktionen wie Brennen, Niesen und Atembeschwerden.

Darüber hinaus sind die Pollen hoch allergen, bereits geringe Pollenkonzentrationen von 5-10 Pollen/cm3 Luft reichen aus, um eine allergischen Reaktion auszulösen. Besonders unangenehm für Allergiker ist die späte Blütezeit der Pflanze, denn die Pollensaison wird um zwei Monate in den Herbst verlängert. Die Ambrosia hat sich in verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen wie Mais, Soja, Sonnenblumen und Ölkürbis zu einem echten Problemunkraut entwickelt, da sie bei ausreichender Wasser- und Nährstoffversorgung eine beachtliche Größe und Biomasse erreichen kann und dann zum Teil auch flächendeckend auftritt.

Vorbeugung und Bekämpfung

Die Einschleppung und die Ausbreitung der Ambrosia muss verhindert werden. Hobbygärtner sollten ein waches Auge auf die Ambrosia in der Nähe von Vogelfutterplätzen haben. Einzelne Pflanzen sollten möglichst einschließlich der Wurzeln vor der Blüte herausgezogen und am besten in verschlossenen Müllsäcken über den Hausmüll entsorgt werden. Flächen mit lückiger Vegetationsdecke, Randstreifen und Böschungen an Wegen und Straßen können auf die Ambrosia kontrolliert und vorhandene Pflanzen entfernt werden. Für größere Bestände sollte eine Mahd des Bestandes kurz nach Blühbeginn etwa Mitte Juli bis Anfang August erfolgen. Als Folge der prognostizierten Klimaerwärmung wird sich vermutlich das potenzielle Areal vergrößern, und es ist mit einer verstärkten Ausbreitung der Art in andere Teile Österreichs zu rechnen.

Quelle: AGES

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