Phänorückblick 2023

Die übernormalen Temperaturverhältnisse und die frühe phänologische Entwicklung während der Monate Februar und März 2023 sind mit denjenigen der Vorjahre vergleichbar. Seit 2006 hat es keine kalten und späten Vorfrühlingsepisoden mehr gegeben. Die Frühlingsphänologie von 2023 lag etwa 2 Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt (1961 – 1990), also im Bereich dessen, was wir während der letzten Jahre erlebt haben. Ende März setzte eine kühle Witterungsphase ein, die sich bis weit in den Mai erstreckte und auf die phänologische Entwicklung verzögernd wirkte. Ein Kaltlufteinbruch Anfang April verursache Frostschäden an heimischen Obstkulturen.

Alle weiteren Frühlingsphasen, wie Laubentfaltung, Fliederblüte, Maitrieb der Fichte bis zur Blüte des Schwarzen Holunders und des Knäuelgrases, bewegten sich im Bereich des langjährigen Durchschnitts oder etwas später.

Während Laubaustrieb und Blüte im Frühling eine fast unüberschaubare Zahl von phänologischen Beobachtungsmöglichkeiten bieten, passiert im Sommer aus phänologischer Sicht recht wenig. Fruchtreife von Roter Johannisbeere, Marille und Schwarzem Holunder setzten die Reihe der durchschnittlichen Eintrittsereignisse fort.

Bis weit in den Oktober hinein blieb das Laub auf Bäumen und Sträuchern grün. Die Laubverfärbung setzte um mehr als zwei Wochen später als im Mittel von  1961 - 1990 ein. Die Kombination aus ungewöhnlich hohen Temperatur von August bis in den November (der September war der wärmste der Messgeschichte in Österreich) hinein und die gute Wasserversorgung könnten dafür verantwortlich gewesen sein.

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